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Tjungur ist, sieht man mal vom nahegelegenen Dorf Kucherla ab, der letzte
halbwegs zivilisierte Ort in der weiteren Umgebung der Belucha. Von hier
aus brachen wir früh morgens bei Regen auf und hier her kehrten wir
am späten Abend und schönem Wetter zurück. In der TourBasa
wurde dieses Mal zunächst ein Hauszelt gemietet. Am nächsten Tag
übersiedelten Ludmilla und ich ins Haus, das einige Gästezimmer
hat. Mit der neugierigen Kuh, die uns im Zelt besuchen wollte, hatte der
Umzug nicht zu tun; eher mit Bett, elektrischem Licht und Wänden
drumrum. Hinsichtlich des Zeckenbisses wurde ich von den Wirtsleuten beruhigt:
GammaGlobulin sei im Kühlschrank und könne mir von der Krankenschwester
im Ort fachgerecht gespritzt werden. Dies sei aber sehr wahrscheinlich
gar nicht nötig. Die Biester wären jetzt im Juli ohnehin nicht
mehr aktiv, und da ich nach zwei Tagen noch immer keine Symptome hätte,
sei sicher Alles in Ordnung. Bei unserem Spaziergang durchs Dorf besuchten
wir ausser Geschäften und der Post auch die Med Sjestra, die uns
ebenfalls beruhigte. Meine geschwollenen Hände und Füsse seien
eher eine Allergie auf Gräser und kämen nicht, wie die Bergwacht
vermutet hatte, vom tagelangen Genuss mineralienarmen Gebirgswassers.
Wsjo normalno: Zecke kein Problem, Füsse hoch legen. Baden im Katun,
Vögel beobachten, abends auf der Veranda essen und trinken, abenteuerlichen
Geschichten zuhören und selbst welche erzählen; gespannt sein
auf die morgigen kleinen Sensationen im Dorf Kucherla, zwanzig Minuten
oberhalb unserer Bleibe. Nicht so spektakulär wie das Reich des Schneeleoparden,
aus dem wir gerade kommen aber danach genau das Richtige.
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